Betätigen Sie niemals die Toilettenspülung, nachdem Sie uriniert haben – das ist ein großer Fehler!
Einleitung: Eine alltägliche Handlung mit unerwarteten Folgen
Wir tun es alle – ganz automatisch. Nach dem Toilettengang, insbesondere nach dem Urinieren, drücken wir wie selbstverständlich auf die Spülung. Doch immer mehr Experten, Ökologen und Gesundheitsexperten schlagen Alarm: Das sofortige Spülen nach dem Urinieren ist ein großer Fehler – für die Umwelt, für die Hygiene und sogar für die eigene Gesundheit. In diesem umfassenden Artikel erklären wir, warum Sie nach dem Wasserlassen auf das Spülen verzichten sollten und welche Vorteile sich daraus ergeben.

1. Enormer Wasserverbrauch – eine unterschätzte Belastung
Zu Hause verbraucht kaum ein Gerät so viel Wasser wie die Toilettenspülung Eine einzige Spülung verbraucht je nach Modell zwischen 6 und 12 Litern Trinkwasser – und das bei einem Vorgang, der eigentlich nur geringe Reinigung erfordert.
Wasserverbrauch im Vergleich:
- Urinieren: <0,5 Liter Flüssigkeit
- Toilettenspülung: ~9 Liter Trinkwasser
In einem durchschnittlichen Haushalt mit vier Personen kommt so schnell ein Verbrauch von mehreren Tausend Litern pro Monat zusammen – allein für das Spülen nach dem Urinieren. Das ist ökologisch problematisch und verursacht unnötige Kosten.
2. Urin ist steril – zumindest vor dem Kontakt mit der Toilette
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Urin „eklig“ oder „infektiös“ sei. Bei gesunden Menschen enthält frischer Urin kaum Keime Erst wenn er mit der Toilette in Kontakt kommt, können sich Keime oder Bakterien ausbreiten.
Was passiert beim Spülen?
- Durch den Spülvorgang entsteht eine sogenannte Aerosol-Wolke.
- Diese kleinen Tröpfchen können sich im Raum über eine Distanz von bis zu zwei Metern verteilen.
- Dabei werden nicht nur Urinreste, sondern auch Keime aus der Toilettenschüssel auf Zahnbürsten, Handtücher und andere Oberflächen geschleudert.
Fazit: Spülen direkt nach dem Urinieren erhöht das Risiko einer mikrobiellen Kontamination, besonders wenn der Toilettendeckel nicht geschlossen ist.
3. Der „If it’s yellow, let it mellow“-Ansatz: Umweltfreundlich denken
In vielen ökologisch bewussten Haushalten hat sich längst der Spruch etabliert:
„Wenn es gelb ist, lass es reifen. Wenn es braun ist, spül es runter.“
Übersetzt heißt das: Wenn es nur Urin ist, spüle nicht. Wenn es Kot ist, spüle.
Dieser Ansatz hat sich vor allem in Regionen mit Wasserknappheit oder hoher Umweltbelastung durchgesetzt. In Schweden, Australien und Teilen der USA wird diese Praxis mittlerweile sogar offiziell empfohlen.
4. Die stille Gefahr: Schimmel und Feuchtigkeit durch zu häufiges Spülen
Was viele nicht wissen: Jede Spülung erzeugt zusätzliche Feuchtigkeit im Badezimmer. Diese setzt sich an Wänden, Fugen und Decken ab – und bildet damit einen idealen Nährboden für Schimmelpilze.
Insbesondere in kleinen oder schlecht belüfteten Badezimmern kann häufiges Spülen – besonders ohne geschlossenen Deckel – die Schimmelbildung fördern. Weniger häufiges Spülen trägt zur Senkung der Luftfeuchtigkeit bei und schützt das Badezimmer vor Feuchtigkeitsschäden
5. Spart Geld – ganz ohne Komfortverlust
Angesichts steigender Wasserpreise ist jeder eingesparte Liter bares Geld wert. Wenn in einem Vier-Personen-Haushalt jede Person täglich vier Mal uriniert und man nicht jedes Mal spült, ergibt sich folgende Ersparnis:
- 4 Personen × 4 Urin-Spülungen × 9 Liter × 30 Tage = 4.320 Liter/Monat
- Das entspricht ca. 52.000 Litern pro Jahr
- Bei einem Preis von 2,00 €/m³ (1.000 Liter) ergibt das eine jährliche Ersparnis von über 100 €
Und das Beste: Die Lebensqualität bleibt unverändert, wenn man diesen Trick intelligent und verantwortungsvoll anwendet.
6. So setzen Sie den Trick hygienisch um
Deckel schließen
Vor jedem Spülvorgang den Toilettendeckel schließen, um Aerosole zu vermeiden.
Regelmäßige Reinigung
Reinigen Sie Ihre Toilette mindestens einmal pro Woche gründlich – so bleibt auch bei seltenerem Spülen alles hygienisch.
Gerüche vermeiden
Ein paar Tropfen ätherisches Öl, eine Schale mit Natron oder ein einfacher Lufterfrischer helfen, Gerüche zu neutralisieren – ganz ohne Spülung.
Kommunikation im Haushalt
Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder Mitbewohnern über den neuen Ansatz – am besten mit einem kleinen Hinweisschild neben der Toilette.
7. Mythen und Missverständnisse
„Urin stinkt, wenn man nicht sofort spült“
Nicht zwingend. Frischer Urin riecht kaum. Erst mit der Zeit und bei unzureichender Belüftung entsteht Geruch. Natürliche Mittel wie Zitronensaft oder Essigreiniger im Spülkasten können vorbeugen.
„Das ist unhygienisch!“
Nicht unbedingt. Vorausgesetzt, die Toilette wird regelmäßig gereinigt, ist der Verzicht auf die Spülung bei Urin hygienisch vertretbar – besonders im privaten Umfeld.
Fazit: Weniger spülen, mehr gewinnen
Das Nicht-Spülen nach dem Urinieren mag zunächst ungewohnt erscheinen – doch wer diesen Schritt bewusst geht, spart Wasser, Geld und Energie, schont die Umwelt und schützt seine Gesundheit. In einer Welt, in der Ressourcen immer knapper und Umweltprobleme drängender werden, zählt jede kleine Handlung.